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Hier finden Sie interessante Beiträge rund um den Eurasier und die Zucht,
alphabetisch geordnet (einfach strg-klick):
Von Augenuntersuchung, Bauchspeicheldrüseninsuffizienz,
über Distichiasis, DNA-Test/Gentest, Entropium, Erbfehler (auch beim Eurasier), Eurasier-Senioren, Exokrine Pankreasinsuffizienz (EPI)
Fütterung, Hüftgelenksdysplasie, Hyperthermie, IFEZ, Narkose beim Eurasier, Notfall - Hund entlaufen, Patellaluxation, Schilddrüsenunterfunktion, Vererbung,
Zuchttauglichkeitsprüfung, bis Zuchtwertschätzung
(Diese Sammlung wird weiter ergänzt!)
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Seit Beginn der regelmäßigen tierärztlichen
Untersuchung als Voraussetzung zur
Zuchttauglichkeitsprüfung (Körprüfung) gehört die
Augenuntersuchung bei unseren Eurasiern zum Standard. Es traten seit
1963 gelegentliche Fälle von Entropium
auf, mehr als zehn Jahre später wurde in seltenen Fällen Distichiasis
diagnostiziert. Andere erbliche Augenerkrankungen sind uns bei unseren
Eurasiern bis heute in größerem Umfang nicht bekannt geworden,
wenngleich vereinzelte Fälle von PRA
und Glaukom bekannt wurden. Das
Entropium, das
"Einrollen" des Augenlides,
ist auch vom Laien recht gut erkennbar, denn es führt in aller Regel zu
erheblichen Beschwerden beim Hund - der Hund "kneift" oft das Auge zu,
Folgen: Tränen der Augen, Entzündung der
Bindehaut und bei Nichtbehandlung auch zur Schädigung der Hornhaut.
Durch einen chirurgischen Eingriff wird das Lid leicht gestrafft und der
Hund so von seinen Beschwerden in der Regel dauerhaft befreit. Schwieriger zu erkennen und zu
behandeln ist die Distichiasis, eine,
vereinfacht gesagt, "Fehlstellung von Haaren am Lidrand zum Auge
hin". Diese Augenerkrankung verursacht in ihren
leichteren Ausprägungen dem Hund keine oder kaum Beschwerden,
gelegentlich tränende Augen können ja auch andere Ursachen haben.
Erkannt wurde diese Erkrankung bis zum Beginn der 90er Jahre nur in
klinischen Fällen, d.h. wenn wegen erheblicher Beschwerden die
fehlgestellten Haare entfernt werden mussten, oder wenn per Zufall
solche "Doppelbewimperung"
festgestellt wurde. So galt Distichiasis als grundsätzlich
zuchtausschließend. Zwei Dinge machen
diese Erkrankung so schwer bekämpfbar: 1. Viele, die
meisten, der befallenen Eurasier sind absolut beschwerdefrei und nur der
Fachmann/Ophtalmologe kann mit Hilfe von Spezialgeräten die Erkrankung
feststellen. 2. Die Distichien
unterliegen wie alle Fellhaare auch dem Fellwechsel, d.h. evt.
vorhandene Distichien können zum Zeitpunkt der Untersuchung gerade
ausgefallen sein und später erneut wachsen. Zudem kann diese Krankheit
auch in späteren Jahren noch auftreten, so dass eine einmalige
Augenuntersuchung für diese Erkrankung auch nur einen Anhaltspunkt
liefern kann. Trotzdem ist diese
Augenuntersuchung die einzige Chance, die Distichiasis züchterisch zu
bekämpfen, denn es ist sicher, dass die Nachzucht von zwei befallenen
Elterntieren mit großer Wahrscheinlichkeit (etwa 90%) auch Distichiasis
hat, wohingegen kein allzu großer Unterschied besteht zwischen den
Nachkommen von zwei Distichiasis-freien Tieren und den Nachkommen von
Elterntieren, bei denen nur einer die Erkrankung aufweist. Hier liegt
der Prozentsatz bei etwa 20% - 30%. Das liegt sicher auch an einem hohen
Prozentsatz nicht erkannter Merkmalsträger. Der ZG-Zuchtausschuss hat schon
Ende 1993 entsprechend diesen Erkenntnissen einer noch heute (2011) gültigen
Übergangslösung zugestimmt: ·
Alle Eurasier müssen
sorgfältig von fähigen Tierärzten ophtalmologisch untersucht werden. ·
Hunde mit wenigen
Distichien können zur Zucht zugelassen werden, müssen aber einen
Distichiasis-freien Zuchtpartner zugewiesen bekommen. ·
Diese Regelung ist jährlich
zu überprüfen und gegebenenfalls dem neuesten Wissensstand anzupassen,
damit unser Zuchtziel - gesunder Eurasier ohne Augenerkrankungen -
erreicht werden kann. Eine erhebliche Hilfe auf diesem
Wege wären auch Augenuntersuchungen noch nicht untersuchter Eurasier
(weil z.B. nie zur Körung vorgesehen...). Deshalb die Bitte:
Falls Sie Besitzer eines Eurasiers sind, der noch keine
Augenuntersuchung hatte, und Sie aus irgendeinem Grund mit Ihrem
Eurasier zum Tierarzt müssen, fragen Sie nach der Augenuntersuchung
(ein Untersuchungsformular können Sie bei jedem VDH/FCI-Verein
anfordern, auch per Mail) und teilen Sie das Ergebnis bitte möglichst
umgehend dem Verein mit. (Gerne auch per Mail, hängen Sie dann das
Attest des Arztes bitte an!). Auch bei einem Hund mit negativem
Befund in der Jugend könnte in späteren Jahren diese Erkrankung noch
festgestellt werden, bitte versäumen Sie nicht auch dies mitzuteilen.
Nur wenn wir auch in diesem Bereich möglichst viele Informationen
haben, kann gezielt züchterisch die Distichiasis bekämpft werden; ohne
Ihre Mithilfe, liebe Eurasierbesitzer, kämpfen wir gegen Windmühlen.
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Die Bauchspeicheldrüse hat, vereinfacht gesagt, zwei Teile, zwei Aufgaben: das endokrine Pankreas produziert Hormone zur Steuerung des Blutzuckerspiegels und das exokrine Pankreas sondert sein Sekret für die Verdauungsprozesse direkt in den Zwölffingerdarm des Hundes ab. Die in diesem Sekret enthaltenen Enzyme werden zur Verdauung von Fetten, Kohlenhydraten und Eiweiß benötigt, zudem regulieren sie den pH-Wert im Darm. - Durchfall oder breiiger Kot mit eher gelblicher/hellgrauer Färbung, der deutlich „stinkt“ und eher fettig wirkt - Blähungen, Bauchkrämpfe, auch Erbrechen aufgrund gestörter Dünndarmflora - Heißhunger bei oftmals deutlichem Gewichtsverlust Durch leicht verdauliche Diät und die Gabe von Enzympräparaten (für den Rest des Hundelebens) kann der betroffene Hund ein weitgehend normales Leben bei sehr guter Lebensqualität führen. |
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DNA-Test/Gentest |
DNA-Tests (Blutuntersuchung) für Hunde gibt es schon recht lange. Sie wurden zuerst eingeführt, um die Abstammung der Tiere eindeutig zu bestimmen, z.B. wenn eine Hündin doppelt (von zwei Rüden) belegt wird. Das kommt bei den Eurasiern eher selten vor, jedoch wird in einigen Ländern wie z.B. in Belgien grundsätzlich ein solcher Gentest auch der Elterntiere verlangt. Inzwischen gibt es aber einige Gentests, die auch für den Eurasier Hinweise auf erbliche Erkrankungen liefern. Dabei gilt es zu beachten, dass ein für den Labrador oder Schäferhund validierter (geprüfter) Test nicht auch für den Eurasier Gültigkeit und Aussagekraft hat. Es gibt jedoch inzwischen einige Gentests, die für die Eurasierzucht bei Bedarf genutzt werden können und deren Zahl sich stetig steigert, z.B. Test auf Dandy-Walker-Like Malformation oder Scheckung. Die Zuchtleitungen der Vereine entscheiden in Kenntnis der Population über die Notwendigkeit einen Test durchzuführen oder nicht. Das kann dann für einzelne Familien oder Linien festgelegt werden oder aber für die gesamte Population, d.h. alle zu untersuchenden Junghunde. |
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- Entstehung - |
Jede Abweichung von der normalen phänotypischen
Ausprägung eines Organismus, die den Merkmalsträger in seiner
physischen bzw. psychischen Gesundheit belastet und genetischen
Ursprungs ist, ist als Erbfehler anzusehen. Grundsätzlich sind zu
unterscheiden: 1. Erbfehler, die durch einen
einzigen Genort determiniert sind: monogene
Erbfehler. 2. Erbfehler, die durch mehrere
additiv wirkende Genorte determiniert sind: polygene
Erbfehler. Bei vielen polygen kontrollierten
Erbfehlern liegt ein genetischer Schwellenwert vor, der das jeweilige
Tier je nach Anzahl der angehäuften Defektgene entweder phänotypisch
gesund oder krank, in einer bestimmten Ausprägung, erscheinen lässt.
In den meisten Fällen verhalten sich Gene, die Erbfehler determinieren
rezessiv (im Gegensatz zu dominant) gegenüber den gesunden Genen. Grundlage der Entstehung von
Erbfehlergenen ist immer eine Mutation.
Es kommt dabei durch Austausch oder Verlust einer oder mehrerer Basen in
der DNS-Kette zu Strukturänderungen von Enzymen oder von
Strukturproteinen, was dazu führt, dass einerseits das betreffende
Enzym seine Aufgabe nicht mehr erfüllen kann, oder dass andererseits
entsprechende Strukturen gestört sind und damit Gewebe oder Organe eine
geänderte Zusammensetzung aufweisen. Liegt das defekte Enzym nur in
einfacher Form vor, ist das Tier also heterozygot
für das Erbfehlergen, wird die Aufgabe von dem durch das normale Gen
determinierte Enzym übernommen, und der Fehler wird nicht manifest.
Erst bei homozygotem Vorliegen
des Erbfehlergens, und damit vollständigen Fehlens eines normalen
Enzyms, wird der Enzymdefekt auch phänotypisch erkennbar, das
betroffene Tier trägt den Erbfehler. Nicht immer führt eine Mutation zu
völligem Versagen des determinierten Enzyms, in vielen Fällen wird
sein Wirkungsspektrum nur eingeschränkt, so dass unter optimalen
Umweltbedingungen das Enzym normal funktioniert, bei geringfügigen
Abweichungen vom Umweltoptimum aber seine Funktionsfähigkeit verliert
und damit den Organismus anfälliger gegen Umweltveränderungen macht.
Erbfehler, die auf diese Weise entstehen, werden als Erb-Umweltkrankheiten
bezeichnet. Bei diesen Erb-Umweltkrankheiten,
unter die sehr viele Erbfehler fallen, wird die Anlage für eine
bestimmte Krankheit von den Eltern an die Nachkommen weitergegeben, die
Krankheit selber tritt aber erst auf, wenn bestimmte Umwelteinflüsse
dazukommen. Die wesentlichen
Grundlagen einer erfolgreichen Erbfehlerbekämpfung: 1. Erkennung
der phänotypischen Abweichung und deren Registrierung. 2. Nachweis
der Erblichkeit durch Familienanalysen und Zuchtversuche. 3. Möglichst
konsequente züchterische Merzung
von Merkmalsträgern und Anlageträgern.
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bekannt beim Eurasier |
Vorab eine grundsätzliche
Bemerkung zu Erbfehlern bei Hunden: Es
gibt keinen genetisch 100% gesunden Hund - ich behaupte in keiner Rasse!
Phänotypisch gesunde Tiere, ja die
gibt es glücklicherweise sehr zahlreich, also Tiere, die rundum gesund
erscheinen. Aber die Merkmalsträger der verschiedenen Erbkrankheiten
lassen sich leider nicht „äußerlich“ feststellen und die Forschung
kann uns noch nicht weiterhelfen. Die Hoffnung für die Bauchspeicheldrüseninsuffizienz
einen Marker zu finden hat sich bisher leider nicht erfüllt. Hunde sind keine Nutztiere, also
ist die Erforschung der Erkrankungen wirtschaftlich noch nicht ganz so
interessant, und die Forschung ist teuer, zumal für jede Rasse wieder
neu geforscht werden muss. Hat man den Marker für eine Erkrankung beim
Schäferhund gefunden, sitzt er beim Eurasier gewiss nicht am gleichen
Genort. Wir brauchen also Geduld und Kenntnis traditioneller
Zuchtmethoden, um gesunde Eurasier zu züchten (und dazu noch eine gute
Portion Glück!). Es gibt jedoch inzwischen eine
zunehmende Anzahl an Markertests für Hunde, die in der Zucht äußerst
hilfreich sind. Leider muss jedoch tatsächlich fast jeder Marker für
jede Rasse neu gesucht/gefunden werden, was zeit- und kostenaufwendig
ist. Zur Zeit der Rassegründung stand
die Gesundheit der Tiere ganz oben auf der Liste der Ziele. Allerdings
sind dabei zwei Dinge zu berücksichtigen: 1. Wenn man mit
einer sehr kleinen Population
(Wolfsspitz + Chow mit ihren sicher nicht immer erkennbaren, aber sicher
schon vorhandenen Fehlern) die Erzüchtung einer neuen Rasse beginnt,
kann man nicht gleich die ersten Zuchttiere wegen eines eher
zweitrangigen (heute vielleicht anders bewerteten) Fehlers von der Zucht
ausschließen, denn dann entsteht keine neue Population. Man musste also
sehr gut abwägen zwischen der Wichtigkeit für die Zucht: typvoller
Hund, gutes Wesen, Vitalität, und der Schwere des Fehlers Entropium, HD
etc. 2. 1963
und in den Folgejahren waren in der Rassehundezucht die
heutigen Gesundheitskontrollen und Untersuchungen noch nicht üblich und
teilweise technisch gar nicht machbar. Wir müssen also davon ausgehen,
dass unsere Altvorderen nicht nur, wie wir heute immer wieder
feststellen können, eine sehr gute Hand bei der Auswahl der Zuchttiere
hatten in Bezug auf Wesen, Rassetyp, allgemeine Gesundheit, sondern
unbewusst und gelegentlich auch bewusst Fehler in Kauf nahmen, die wir
heute gerne zurückdrängen wollen. Welche Erbfehler
sind uns nun vom Eurasier bekannt? Welche Fehler berücksichtigen
wir bei der Zuchtplanung? Wir kennen und berücksichtigen
beim Eurasier: 01. Hüftgelenksdysplasie, 02. Patellaluxation, 03. Schilddrüsenerkrankungen, 04.
Bauchspeicheldrüsenerkrankungen, 05. Diabetes, 06. alle hormonell
bedingten Erkrankungen werden erfasst 07. Zahnfehler, 08. Knickrute, 09. Entropium, 10. Distichiasis. Eine erschreckend lange Liste?!?
Eher nicht, wenn man weiß, dass bei der ZG in den letzten 20 Jahren
(1991-2011) die Erkrankungen der Punkte 1-9, die Tieren Beschwerden
bereiteten, je nach Krankheit im Bereich von ca. 1-3%
der Jahrgänge lagen, in manchen Jahren gar nicht auftraten.
Allerdings gab es für die Zuchttiere auch sehr
strenge Auflagen in Bezug auf Gesundheit (auch Verhalten und
Formwert). Lediglich die Distichiasis
(10) macht dem Eurasier bis heute Probleme. Diese Augenerkrankung,
Fehlstellung von Wimpern, wird erst seit Anfang der 1990er Jahre von den
Veterinären sicher diagnostiziert (Facharztausbildung erwünscht) und
konnte sich so lange Jahre unerkannt in der Rasse verbreiten. Sie ist züchterisch
schwer zu bekämpfen, da ein Ausschluss aller betroffenen Tiere bei
unserer kleinen Rasse nicht möglich ist. Zudem kann diese Erkrankung in
jedem Lebensalter evident werden und wird so oft erst festgestellt, wenn
ein Tier bereits in der Zucht war. Glücklicherweise ist ein sehr hoher
Prozentsatz der betroffenen Tiere trotzdem beschwerdefrei. Aber hier
arbeiten wir verstärkt an einer Verbesserung der Zuchtbasis. Um auf dem Weg zum gesunden
Eurasier weiterhin erfolgreich zu bleiben, sind alle Vereine auf die Mithilfe
aller Eurasierbesitzer angewiesen: Informieren Sie uns, wenn
Ihr Hund eine Erkrankung hat, die genetisch bedingt sein könnte. Nur
wenn wir genügend Informationen von den erzüchteten Tieren erhalten,
haben wir den notwendigen Überblick über die Gesundheit unserer Rasse.
Natürlich ist auch die Information: „Mein Hund ist völlig gesund“
eine Mitteilung wert, wir freuen uns darüber sehr, doch zuchtmäßig
gesehen sind nun mal die Negativ-Schlagzeilen die wichtigen, da sie
Konsequenzen erfordern. Alle IFEZ-Vereine
hoffen auf die Mithilfe aller engagierten Eurasierbesitzer, die an einem
gesunden Fortbestehen der Rasse interessiert sind!
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Unser Hund wird
alt - "Die Treue eines Hundes ist ein kostbares Geschenk, das nicht
minder bindende moralische Verpflichtungen auferlegt, als die
Freundschaft eines Menschen." ( Konrad Lorenz ) Aycka, 12 Jahre
alt
Gorba, 15 Jahre alt Diese moralische
Verpflichtung wiegt leicht, solange unser Hund ein Welpe, ein Junghund
und ein erwachsener Hund im "besten Alter" ist. Hat er jedoch
einmal die Altersschwelle von etwa 7-8 Jahren überschritten, nähern
wir uns unaufhaltsam, jeder hofft natürlich sehr langsam, der Zeit im
Leben unseres vierbeinigen Begleiters, die uns auf der einen Seite einen
Traumhund beschert, auf der anderen Seite aber auch den Gedanken an die
letzte notwendig werdende Entscheidung immer bedrückender macht. Versuchen wir zuerst einmal eine
sachliche Annäherung an das Thema "Alter unseres Hundes". Was ist eigentlich
Alter/Altern? Alter ist heute nicht
gleichbedeutend mit Krankheit. Altern ist ein lebenslanger Prozess, der
im Grunde bereits mit der embryonalen Entwicklung beginnt. Die
Wissenschaft liefert auch heute noch keine eindeutige Erklärung des Phänomens
"Alter". Eine Theorie vermutet eine Veränderung der einzelnen
Zelle im Alter, bzw. ihrer Funktion, eine andere Theorie glaubt, dass
nach einer bestimmten Zeit das Potential der Zelle einfach verbraucht
ist. Eines ist jedoch sicher, am Alter
selber stirbt niemand, dem Alter setzt eine Krankheit ein Ende. Es gibt
einige altersspezifische Erkrankungen,
die mit deutlichen Anzeichen auf sich aufmerksam machen und oft noch gut
behandelbar sind, um das Hundeleben lebenswert zu erhalten:
Wie und wann
beginnt nun Altern beim Hund
und damit eine erhöhte Krankheitsanfälligkeit? Ein genauer Zeitpunkt lässt
sich natürlich nicht festlegen, auch beim Hund beginnt der
Alterungsprozess langsam, unauffällig und schleichend, oft unbemerkt.
Erste Anzeichen werden Sie sicher erst einmal als positiv vermerken,
denn diese gehen deutlich in Richtung Traumhund. Ihr Eurasier hat sich
an seine Familie optimal angepasst, er weiß, wann er mit nach draußen
darf und wann er zurückbleiben muss und akzeptiert es ohne Murren. Er
ahnt oft schon Ihre Wünsche oder Befehle bevor sie geäußert werden,
der Hund ist im täglichen Ablauf des Familienlebens unauffällig und
angenehm. Die Rangordnung ist geklärt und man kann sich aufeinander
verlassen. Beim Spaziergang lässt sich nun auch ein "Jäger"
leicht abrufen, man wundert sich: Endlich hat er's kapiert!, doch
eigentlich ist es nur schwindender jugendlicher Bewegungsdrang und die
Erfahrung häufig fehlgeschlagener Hetze. Die Begegnungen mit anderen
Hunden verlaufen, vielleicht abgesehen vom "Intimfeind",
problemlos, kleine Machtrangeleien der Rüden, die früher dem Hund viel
Spaß machten (Herrchen oder Frauchen eher weniger), werden durch
Knurren und vornehmes Wegsehen ersetzt. Kurz
gesagt, Ihr Eurasier ist in seiner Umwelt fast ein Musterexemplar. Bei der stillen Freude über den
besten Hund der Welt übersieht man dann leicht die ersten grauen Haare
am Fang, stärkere Zahnsteinbildung und eine leichte morgendliche Steife
beim ersten Aufstehen. Dies sind natürlich nur erste Anzeichen und kein
Grund zur Besorgnis oder zur besonderen Schonung, behalten Sie den
gewohnten Rhythmus bei, achten Sie vielleicht ein wenig mehr auf das
Gewicht und die Ernährung des Hundes, aber machen Sie nicht aus übergroßer
Vorsicht einen "Frührentner" aus Ihrem Hund. Nur wenn Sie das
Gefühl haben, dass Ihr Hund plötzlich alt wird, dann ist es sicher
nicht einfach das Alter, sondern eine Erkrankung, die ein Tierarzt
befunden sollte. Aus meiner Erfahrung kann ich sagen, dass die
"Traumhundphase" so etwa zwischen dem 5. und 6. Lebensjahr
beginnt. Erste leichte Altersanzeichen (diese bedeuten natürlich nicht
das Ende des "traumhaften" Verhaltens) stelle ich oft etwa 2
Jahre später fest. (Ihre speziellen
Erfahrungen mit Ihrem Eurasier würden mich natürlich noch immer sehr
interessieren; auch Ihre Sicht des Zusammenlebens mit einem älteren
Hund. Schreiben Sie mir kurz? - Danke - Antwort garantiert!) Aber, wie oben schon gesagt, beim
Hund verläuft das Altern in der Regel sehr langsam, doch einmal
aufmerksam geworden, fällt Verschiedenes auf: Der Fang ergraut zunehmend, die Zähne
und das Zahnfleisch können Probleme bereiten, wenn unser Hund liegt,
braucht er schon einen guten Grund, um wieder aufzustehen. Er reckt und
streckt sich gründlicher und braucht ein paar Schritte um sich
"einzulaufen". Auch die Sinne verlieren etwas an Schärfe,
aber all das kompensiert unser Hund so gut, dass kaum Beeinträchtigungen
zu erwarten sind. Doch der Alterungsprozess läuft und wir müssen dem
älteren Hund mit Aufmerksamkeit und liebevoller Beobachtung begegnen,
damit er seine Kräfte nicht überschätzt (in dem Bestreben uns zu
gefallen) und damit wir keine ernsthaften Krankheitssymptome übersehen.
Nur bloß nichts übertreiben, den Hund
nicht in "Watte" packen, Sie wissen doch, wer rastet, der
rostet. Sorgen Sie für ausreichende Bewegung und lassen Sie
auch den nicht mehr jungen Hund noch etwas lernen. Neue Spiele, neue Übungen
sind auch für den älteren Hund Zutaten zu einem "glücklichen"
Leben. Langeweile macht alt! Doch konkret, was kann man beim älter
werdenden Hund dagegen tun, wenn man bemerkt, dass die Leistungsfähigkeit
nachlässt? Jeder Hund hat im Laufe seines "Erwachsenwerdens"
und auch noch danach viele Dinge gelernt: zuerst die notwendigen
Gehorsamsübungen (sitz, platz, bleib etc.), dann natürlich auch so
manches "Spielchen": such Herrchen, wo ist ...?, gib Laut etc.
. All diese Lernübungen müssen, um gekonnt zu sein, regelmäßig
freudevoll geübt werden und das sollte auch mit dem älteren und alten
Hund so gehalten werden. Zusätzlich kann man viele Spiele
ja auch noch "ausbauen", so dass stets etwas Neues zu lernen
ist: Suchspiele machen wohl jedem Hund/Eurasier viel Spaß, wenn sie mit
einer Belohnung (Lob, Streicheleinheiten und/oder Leckerli) verbunden
sind. Bringen Sie Ihrem Hund, falls er es nicht schon ohnehin kann, die
Namen der Familienmitglieder bei und lassen Sie diese suchen, lassen Sie
sich bestimmte Gegenstände bringen, wenn Ihr Hund spielen will.
Verstecken Sie sich beim Spaziergang und lassen Sie sich suchen, denken
Sie an die vielen Tricks, die Sie schon mit Hunden gesehen haben. Ein
Eurasier ist intelligent genug - beste körperliche Kondition braucht er
dazu nicht mehr -, und ob es ihm Spaß macht, ist eine Frage der
"Verpackung". Sie kennen Ihren Hausgenossen am besten. Denken
Sie daran, es ist wie beim Menschen: Die
Fähigkeit zu lernen hört nicht auf, aber wenn wir aufhören zu lernen,
lässt die Fähigkeit Neues aufzunehmen schnell nach. Sie gehen mit Ihrem Eurasier
drei/viermal täglich spazieren (jeweils mindestens 1/2 Stunde) oder
aber Sie machen morgens einen sehr ausgedehnten Spaziergang ( ca. 2
Std.) und gehen dann nur noch 2 - 3 mal kurz "Gassi". Bestehen Sie auf den regelmäßigen
Ausgängen in gewohnter Zeitdauer, auch wenn die
"Kilometerleistung" natürlich mit zunehmendem Alter oder aber
größter Unlust (des Hundes) geringer wird. Wenn Sie die Möglichkeit
haben, sollten Sie die Spazierwege wechseln - mit der Nase liest unser
Hund die neuesten Mitteilungen aus seinem Revier und gelegentlich eine
neue "Zeitung" ist natürlich interessanter, als die
altbekannte -. Der schon alte Hund, der nicht mehr ganz so gut zu Fuß
ist, freut sich über glatte Wege ohne Kies oder Splitt. Man sollte auch
allzu steile Anstiege oder Gefälle meiden. Ein gepflegter,
alter Hund ist ein schöner Hund und meist ist er auch gesünder.
Gesünder? Mit unseren Eurasiern haben wir in der Regel ja keinen
allzu großen Pflegeaufwand. Einmal wöchentlich gründlich bürsten,
Augen, Ohren, Gebiss und Pfoten kontrollieren, das wär's. Auch ein
alter Eurasier braucht nicht viel mehr, nur dies alles vielleicht ein
wenig gründlicher. Beim alten Hund kommt es gelegentlich zu stärkerem
Fellwachstum, manche unserer Hunde bekommen "Löckchen",
so dass der regelmäßigen Fellpflege besondere Bedeutung zukommt, denn
ist das Fell erstmal verfilzt (meist beginnt es hinter den Ohren), ist bürsten
nicht sehr angenehm -und ich kenne manchen Eurasier, der sich recht
energisch gegen "unangenehmes" Bürsten wehrt - oder aber man
muss gar zur Schere greifen. Nutzen Sie das Bürsten des Hundes auch
zugleich zu einem in Streicheleinheiten verpackten genauen Abtasten des
gesamten Tieres, so können sie sehr rechtzeitig Hautveränderungen oder
gar Geschwulste feststellen, natürlich auch Zecken und andere
Plagegeister und umgehend etwas unternehmen. Manchmal wird ein älterer Hund
nachlässig in der Körperpflege oder aber steife Gelenke schränken
seine Beweglichkeit ein, kontrollieren Sie also wie beim Welpen und
Junghund After und Penis/Scheide und nehmen Sie ggf. Waschlappen oder
Schwamm zur Säuberung, evt. mit etwas mildem Shampoo. Augen und Ohren sollten Sie
weiterhin regelmäßig kontrollieren, achten Sie auf eine mögliche Trübung
der Pupille oder vermehrten Tränenfluss u.ä.. Augenprobleme sollte in
jedem Fall der Tierarzt befunden. Die Gebisskontrolle ist ja so eine
Sache, aber wir sollten sie nicht vernachlässigen. Wenn verstärkter
Zahnsteinbefall, lockere Zähne oder verstärkter Mundgeruch auffallen,
soll der Tierarzt zu Rate gezogen werden, da Entzündungen im Mund- und
Rachenraum unbehandelt zu Erkrankungen von Niere, Leber oder gar Herz führen
können. Durch die verminderte Laufleistung
älterer Tiere kommt der Kontrolle der Pfoten vermehrt Bedeutung zu. Die
Krallen nutzen sich nicht mehr so regelmäßig ab und müssen vielleicht
gekürzt werden. Vaseline oder Melkfett verhindern spröde Ballen und
wenn sich durch vermehrtes Liegen so genannte Liegeschwielen gebildet
haben, reiben Sie auch diese ein. Der oft gelesene Hinweis mit der
weichen Liegeunterlage ist leider nicht bei allen Eurasiern
realisierbar, da sie sich nicht immer von der Nützlichkeit einer
solchen "Matratze" überzeugen lassen und doch lieber auf den
Platten oder in der selbst gegrabenen Kuhle liegen. Normale, regelmäßige Pflege und
Kontrolle kann zur Krankheitsvermeidung oder -früherkennung beitragen
und diese kleine Mühe sollte uns unser Hund ja wert sein. Noch eine letzte Anmerkung
zur Ernährung des älter werdenden Hundes (vgl. auch H.
Meyer, Ernährung des Hundes - Prof. Dr. Meyer ist neben Prof. Dr.
Leibetseder sicher einer der renommiertesten deutschsprachigen "Ernährungsfachveterinäre",
2012 ist Prof. Dr. Zentek hier zuzufügen). Da die Ernährung des Hundes
allgemein, des alten Hundes im Besonderen ein recht wichtiges Kapitel
darstellt, das in der gängigen Literatur oft etwas kurz oder allgemein
abgehandelt wird, möchte ich hier etwas genauer auf Details eingehen,
wenngleich das Ergebnis sicher kein "Rezept", sondern nur eine
Hilfe sein wird. Durch den Alterungsprozess
vermindert sich zellbedingt der Stoffumsatz, aber auch die Speicherfähigkeit
von einzelnen Nährstoffen. Auch die Leistungsfähigkeit des
Verdauungskanals kann zurückgehen, z.B. durch Nachlassen der Motorik
des Darmrohres. Ebenfalls zu bedenken in diesem Zusammenhang ist ein
Nachlassen von Geruchs- und/oder Geschmackssinn, was zu
Akzeptanzschwierigkeiten beim Futter führen kann ( zusätzlich etwas
Fleischbrühe, oder eine winzige Menge stark duftender Wurst oder andere
besonders geliebte Leckerli können hier helfen ), sowie auch
Gebissprobleme, die evtl. eine Aufnahme fester/harter Nahrung beeinträchtigen
( einweichen und/oder zerkleinern des Futters könnten helfen ). Der Nährstoffbedarf des älteren
Hundes ändert sich grundlegend. Er braucht ca.20% weniger Energie als
der jüngere Hund, die Fresslust nimmt aber oftmals nicht ab, so dass
eine deutliche Tendenz zu vermehrtem Fettansatz besteht (was dies für
Fitness und Skelettbelastung bedeutet ist ja klar). Der Eiweißbedarf des älteren
Hundes nimmt zu (höherwertige Eiweiße sollten nun gefüttert werden),
der Kalziumbedarf steigt an, zugleich darf wegen möglicher Nierenschädigungen
kein überhöhter Phosphoranteil gegeben werden, eine ausreichende
Chlorversorgung (ggf. als Natriumchlorid, genauere Untersuchungen liegen
nicht vor) muss beachtet werden. Nach Erfahrungen beim Menschen (liegen
von Hunden nicht vor) brauchen ältere Individuen mehr Zink (für
Kohlenhydrat- und Eiweißstoffwechsel). Bei den Vitaminen ist neben
Vitamin E (an der Zellatmung beteiligt) besonders auf Vitamin A (Aufbau
von Haut und Schleimhäuten, Bestandteil des Sehpurpurs) zu achten, da
beim älteren Tier nur noch geringe Mengen in der Leber gespeichert
werden können. Für den gesunden
alten Hund gelten folgende Empfehlungen: 1. Die
Futtermenge ist auf das Idealgewicht auszurichten, nicht auf den
Ist-Zustand (durch regelmäßiges Wiegen kontrollieren). 2. Die Eiweißzufuhr
soll durch hochwertige und hochverdauliche Eiweiße gesichert werden
(gekochtes Hühnerei, Fisch, mageres Fleisch, oder Geflügel, Fischmehl,
Fleischmehl, Quark). Bindegewebsreiche Futtermittel sind eher zu meiden. 3. Die Versorgung
mit Zink, Vitamine A, E, und wasserlösliche Vitaminen ist zu
verdoppeln, Kalzium wenn überhaupt nur leicht zu erhöhen, die
Phosphorzufuhr sollte etwas reduziert werden. 4. Das Futter
sollte ausreichend schmackhaft sein, schwerverdauliche Komponenten müssen
zumindest gekocht sein. 5. Bei
Obstipation (Verstopfung) für ausreichende Bewegung sorgen, etwas
Weizenkleie oder Luzernegrünmehl dem Futter zugeben. 6. Die
Futtermenge ist in 2-3 Portionen aufteilen und auf möglichst genaue
Einhaltung der Fütterungszeiten ist zu achten. Vorschläge für
drei verschiedene Rationen in % der Frischsubstanz ( siehe Meyer/Zentek).
Gute Futtermittelfirmen bieten
besonders auf den alten Hund abgestimmte Futtermischungen an, die den
Erfordernissen auch entsprechen. Trockenfutter sollte etwas eingeweicht
werden, das erhöht gelegentlich die Akzeptanz, von reinem Dosenfutter
sollte beim Eurasier aus verschiedenen Gründen Abstand genommen werden.
Achten Sie auf einen möglichst geringen Anteil von Sojaeiweiß, das
nicht so hochwertig und leicht verdaulich ist. Trotz des unzweifelhaft
zufrieden stellenden Angebotes an Fertigfutter, glaube ich doch, dass
unsere Eurasier eine frisch zusammengestellte / gekochte Mahlzeit aus
Frauchen's oder Herrchen's Kochtopf sehr zu schätzen wissen. Die Regeln
für "altersgerechte" Ernährung sind auch nicht so
kompliziert, dass nicht jeder vierbeinige Feinschmecker zu seiner
Lieblingsmahlzeit kommen könnte.
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Grundlegendes |
Folgende Grundsätze
sollten Sie beim jungen, wie beim erwachsenen Hund befolgen:
1. Füttern Sie
den Hund regelmäßig und stets etwa zur gleichen Zeit. 2. Legen Sie von
Anfang an den Platz fest, an dem der Hund immer ungestört fressen kann.
3. Ein nach jeder
Mahlzeit gespülter Napf und ein regelmäßig kontrollierter zweiter
Napf mit frischem Wasser (keine Milch) müssen selbstverständlich sein.
4. Geben Sie dem
Hund ein ausgewogenes Futter in richtiger Menge. Frisst er nicht alles
auf, nehmen Sie nach etwa 20 Minuten den Futterrest weg. Frisst Ihr Hund
einige Male den Napf nicht leer, reduzieren Sie die Mahlzeiten um in
etwa diesen Teil. Gewöhnen Sie den Hund nicht an ständig erreichbares
Futter, er könnte zum sehr mäkeligen Fresser werden. Bedenken Sie aber
auch, dass ein Welpe vergleichsweise viel fressen muss. Eurasier sind
meist vernünftige Fresser! 5. Futter und
Wasser sollten in etwa Raumtemperatur haben und frisch sein. 6. Bis zum Alter
von 4 Monaten sollten Sie die Futtermenge auf 4 Mahlzeiten verteilen,
bis 6 Monate auf 3 Mahlzeiten, dann langsam auf 1-2 Mahlzeiten
umstellen. 7. Nach den
Mahlzeiten braucht Ihr Eurasier eine ausreichende Ruhepause, also kein
ausgedehnter Spaziergang nach dem Fressen, auch keine Spielstunde,
ansonsten besteht die Gefahr einer gesundheitlichen Gefährdung (z.B.
Erbrechen, Magendrehung ...). Das Futter
Der Hund ist kein ausschließlicher
Fleischfresser, sondern er braucht ausgewogene Mischkost. Keinesfalls
ist er nur mit Speiseresten zu füttern. Es gibt drei Möglichkeiten, Ihren
Eurasier gut zu ernähren: 1. Sie wählen
ein gutes Markenfertigfutter für die jeweilige Altersstufe Ihres
Hundes. Achten Sie beim Kauf auf das Herstellungsdatum: Vitamine
zerfallen nach l0-12 Monaten. - Bei trockenem Alleinfutter müssen Sie
immer reichlich Wasser zur Verfügung stellen. - Bei feuchtem
Alleinfutter (Dosenfutter) empfiehlt sich eine Beimischung von
Getreideflocken, Kartoffeln, Reis oder fertigen Flockenprodukten wegen
des meist sehr hohen Protein- aber auch Fettgehaltes vieler
Feuchtfutter. Die meisten Hersteller geben dazu geeignete Empfehlungen. 2. Sie mischen
ein angereichertes Flockenprodukt (Ergänzungsfutter) mit Fleisch (Kein
Schweinefleisch, alles andere Fleisch abgekocht - Brühe mit verfüttern)
im Verhältnis von etwa 2 : 1, also 2 Gewichtsanteile Flocken + 1 Teil
Fleisch. Achten Sie auf die Herstellerangabe, ob Mineralstoffe oder
Vitamine als Zusatzstoffe zugefüttert werden sollen. 3. Sie füttern
selbst zusammengestelltes Futter, bei dem Sie aber Kohlenhydrate, Fette,
Eiweißstoffe, Mineralstoffe und Vitamine möglichst genau errechnen müssen,
um bedarfsgerecht zu füttern. Entsprechende Literatur (z.B. von Meyer/Zentek)
ist zu empfehlen. Bei allen drei Fütterungsmethoden
kommt es beim Welpen und beim Junghund in besonderer Weise auf die
richtige Mineralstoffmischung an (erhöhter Kalzium- und Phosphorbedarf,
der mit zunehmendem Alter abnimmt). Gewichtskontrollen
Gewichtskontrollen, regelmäßig,
d.h. beim Welpen etwa alle 8 Tage, durchgeführt, helfen der
Gesunderhaltung Ihres Eurasiers. Ihr Welpe braucht genügend Zeit (länger
als 12 Monate), um ein gesundes Skelett mit entsprechender Bemuskelung
zu entwickeln. Als Faustregel gilt: Eine Hündin ist mit ca. 2 Jahren
erwachsen, ein Rüde mit ca. 3 Jahren. Die folgende Tabelle soll Ihnen
bei der Kontrolle des Gewichtes helfen. Die niedrigen Werte beziehen
sich auf eine Hündin, die höheren Werte auf das Gewicht eines Rüden.
Diese Werte können leicht unterschritten werden, sie sollten aber nicht
deutlich überschritten werden. Im Zweifelsfall fragen Sie Ihren
Zuchtwart, ob er Ihr Hund ein der Größe angemessenes Gewicht hat. (Faustregel: Mit 3 Monaten
30%, mit 6 Monaten 60%, mit 12 Monaten 80% des zu erwartenden
Endgewichtes [aktuell 2012 nochmals von Prof. Dr. Zentek bestätigt]-
Erfragen Sie dazu die Gewichte der Elterntiere beim Züchter) Übergewicht im Welpen- und
Junghundalter fördert die Ausbildung von Krankheiten des Skeletts und
der Gelenke (z.B. HD). Wenn Ihr Hund langsam wächst, bleibt er nicht
kleiner, er entwickelt nur ein gesünderes Skelett und erreicht seine
Endgröße ein wenig später! Gewichtstabelle
(Anhaltswerte) Ende 2.Monat: Gewicht 4,9 -6,2 kg,
tägl. Gewichtszunahme 90 - 115 g Ende 3.Monat: Gewicht 7,6 -9,2 kg,
tägl. Gewichtszunahme 85 - 110 g Ende 4.Monat: Gewicht 9,6 -11,7 kg,
tägl. Gewichtszunahme 66 - 82 g Ende 6. Monat: Gewicht 12,2 - 15,0 kg, tägl.
Gewichtszunahme 43 - 53 g Ende 12.Monat: Gewicht 16,6 - 20,5 kg, tägl.
Gewichtszunahme 24 - 30 g Welche Art der Fütterung Sie auch
letztlich für Ihren Eurasier wählen, beachten Sie bitte: Auch Ihr Hund
liebt manchmal die Abwechslung. (Zur Gesunderhaltung braucht er es
nicht, da reicht ein wirklich gutes Futter!) Verändern Sie hin und
wieder einige Geschmackskomponenten. Auch wenn Sie das Futter selbst
zusammenstellen, geben Sie zeitweise auch Fertigfutter, denken Sie dabei
an die Erleichterung der Fütterung bei einer Reise. Vermeiden Sie bei der täglichen Fütterung
Schaf- und Lammfleisch, da dieses bekanntermaßen gerne bei Diäten
eingesetzt wird, da es sehr Allergenarm ist. Das geht aber nur dann
wirklich gut, wenn der Hund es bis dahin nicht als Futter erhalten hat. Auch über Büffelhaut - Kauknochen
oder Ochsenziemer und harte Hundekuchen freut sich ihr Eurasier, außerdem
dienen diese der Zahnpflege!
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Glaukom wird auch grüner Star genannt und bezeichnet Augenerkrankungen, bei denen durch erhöhten Augeninnendruck Sehnerv und/oder Netzhaut geschädigt werden. Das Kammerwasser des Auges fließt dabei nicht mehr (vollständig) über den Kammerwinkel ab. Das Primärglaukom (ererbt) verursacht oft sehr schnelle Druckanstiege, oft auch bei beiden Augen, und kann innerhalb von Stunden zum Erblinden führen. Züchterische Konsequenzen sind unabdingbar! Ein Sekundärglaukom kann durch Entzündungen u.a. entstehen, es ist ebenso schmerzhaft. Ein akutes Glaukom ist ein absoluter Notfall!
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Unter Hüftgelenksdysplasie versteht man eine Fehlentwicklung / Fehlstellung der Hüftgelenke, also Fehlbildungen an den Teilen des Gelenkes z.B. zu flache Hüftgelenkspfanne oder auch Arthrose-Veränderungen am "jungen" Gelenk als Hinweis für funktionale Störungen. vgl. http://de.wikipedia.org/wiki/Hüftdysplasie_des_Hundes
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Lebensgefahr! |
"Hundstage" nennt man die
heißesten Tage des Jahres, wobei die Bezeichnung auf die Stellung der
Sonne im Sternbild "Großer Hund" zurückgeht und nicht auf
unsere Eurasierhunde, die mit ihrem Pelzmantel in dieser Jahreszeit
nicht gerade vorteilhaft ausgestattet sind. Hohe Temperaturen können für
unsere Vierbeiner zur tödlichen Gefahr werden. Als Hyperthermie
bezeichnet man eine pathologische Erhöhung der Körpertemperatur,
welche die üblichen physiologischen Tagesschwankungen überschreitet.
Sie wird u.a. bei einer Wärmestauung, verursacht durch hohe
Umgebungstemperatur und Luftfeuchtigkeit, starke körperliche
Anstrengung und Aufregung, verbunden mit zu geringer Wärmeabgabe,
beobachtet. Siehe dazu auch Hans G. Niemand / Peter F. Suter:
Praktikum der Hundeklinik. Fehlt dem Eurasier Flüssigkeit und
die Möglichkeit, sich abzukühlen, steigt die Körpertemperatur an. Der
Vierbeiner wird unruhig, hechelt stark, reagiert nervös und/oder mit
Erschöpfungserscheinungen. Ab 40 Grad Körpertemperatur sind dann meist
deutliche Kreislaufbeschwerden zu bemerken. Um die äußeren Körperteile
abzukühlen, pumpt das System Blut aus dem Körperinneren, was die
Blutversorgung lebenswichtiger innerer Organe beeinträchtigt. Achtung, Schockzustand
droht - und schließlich bei einer Körpertemperatur von über 43 Grad
akute Lebensgefahr! Die Regelung der Körpertemperatur
erfolgt beim Hund durch Hecheln. Allerdings reicht diese Methode bei
Temperaturen, die wir Menschen beim Sonnenbad möglicherweise noch gut
aushalten, beim Hund nicht mehr aus -
insbesondere dann, wenn wir den Hund dabei auch noch zum Spielen
animieren. Auch in stickigen, schlecht belüfteten Räumen kann sich an
heißen Tagen schnell eine Situation entwickeln, die für den Eurasier
lebensbedrohlich werden kann. Hunde suchen sich gerne ein
schattiges Plätzchen, verlegen ihren Mittagsschlaf in kühlere Räume
(Flur, Keller etc) oder nutzen die Kühle von Fliesen. Manche Eurasier
lassen sich sogar gerne mit Wasser abspritzen oder abwaschen (Achtung
nicht bei akutem Hitzeschlag!). Wichtig ist, dass man das natürliche
Bedürfnis des Hundes nach Ruhe und Kühle respektiert und ihn bspw.
nicht ausgerechnet in der Mittagszeit zum Jogging oder Laufen am Rad
auffordert. Die kühleren Abendstunden sind dazu für Mensch und Hund
ohnehin weitaus besser geeignet. Das heiße Sommerwetter birgt für
Hunde aber auch andere Gefahren: Der Straßenasphalt erhitzt sich in der
Sonne so stark (Messungen ergaben eine Temperatur von bis zu 45°C bei
nur 34°C im Schatten), dass sich Hunde die Pfoten verbrennen können.
Auch Metallteile wie Gully-Deckel u.ä. können starke Verbrennungen
hervorrufen. Immer noch unterschätzt wird die Gefahrenquelle
Auto: Innerhalb von wenigen Minuten können in Abhängigkeit von
Standplatz und Farbe des Autos Temperaturen von über 60°C entstehen.
Der schnelle Sprint an den Kiosk, bei dem man zufällig einen alten
Bekannten trifft, kann für den Hund zu lang werden. Selbst ein im
Schatten geparktes Fahrzeug kann auch bei geöffnetem Fenster zur tödlichen
Falle werden. Wo "Schatten ist, ist auch Licht" - und dieses
wandert mit dem Stand der Sonne! Anzeichen für einen sich entwickelnden Hitzeschlag:
Die hier aufgeführten Merkmale können,
müssen allerdings nicht alle und auch nicht in dieser Sequenz
auftreten. Erste Anzeichen müssen für den Hundehalter ein Warnsignal
sein. Erste Hilfe im Notfall
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IFEZ |
Die IFEZ – Internationale Föderation für Eurasierzucht,
der Weltverband für Eurasier in Kooperation mit der FCI
A. Die Struktur Ø Mitglieder sind Eurasiervereine, Einzelpersonen können nicht Mitglied werden. Ø Alle Mitgliedsvereine sind unabhängig von ihrer Vereinsgröße/ Mitgliederzahl gleichberechtigt. Ø Geführt wird die IFEZ in 2-jährigem Wechsel von den 1.Vorsitzenden / Präsidenten der Vollmitgliedsvereine, in der Reihenfolge der Beitritte zur IFEZ. Diese tragen in ihrem Tätigkeitszeitraum Sorge für die auszurichtenden Tagungen, aber auch für die Weiterentwicklung der IFEZ. Zum ersten Mal kann ein IFEZ-Verein die Präsidentschaft für die IFEZ nach mind. 3 Jahren Mitgliedschaft übernehmen. Ø Die Amts- und Tagungssprache ist Deutsch. Schriftstücke können auf Englisch übersetzt werden. Verbindliche Gültigkeit hat die deutsche Textfassung.
B. Die
Mitgliedschaften Die Vollmitgliedschaft kann ein Verein anstreben, der als selbstständiges Mitglied seines Landes-Dachverbandes Mitglied der FCI (Féderation Cynologique Internationale) ist. Ø Wenn eine genügende Datensammlung besteht, kann der Beitritt in Schriftform bei den Vorständen der beteiligten Vereine beantragt werden oder hilfsweise bei dem Vorstand eines der beteiligten Vereine, der dann die schriftliche Abstimmung durchführt. Ø Der die Mitgliedschaft anstrebende Verein stellt den IFEZ-Mitgliedern seine Satzung + Zuchtordnung und evt. für die Zucht relevanten Ordnungen zur Einsicht zur Verfügung (deutsch). Der die Mitgliedschaft anstrebende Verein hat eine Vereinsstruktur mit Körmeistern, Zuchtleitern und Zuchtwarten (oder adäquaten Personen) nachgewiesen, die für die Förderung und Kontrolle der sorgsamen Eurasierzucht Verantwortung tragen. Ø Die Aufnahme muss einstimmig von den Vollmitgliedern der IFEZ beschlossen werden. Die Assoziierte Mitgliedschaft kann ein Verein anstreben, der nicht-selbständig eine Untergruppierung eines anderen FCI-Vereins ist und so der FCI-Organisation angehört oder als nationaler Eurasierklub außerhalb des FCI-Geltungsbereichs arbeitet. Das Aufnahmeverfahren verläuft wie bei den Vollmitgliedern, das assoziierte Mitglied nimmt am Datentausch teil, hat aber kein Stimmrecht und kann nicht den Präsidenten stellen. Die Entscheidung über die Aufnahme treffen die Vollmitglieder der IFEZ einstimmig. Rechte und Pflichten der kooperierenden Mitglieder:Ø Recht auf Einladung zu den IFEZ-Sitzungen Ø Beratung durch die jeweiligen Zuchtverantwortlichen der IFEZ-Vereine Ø Beteiligung bei der Wahl des IFEZ-Beauftragten bei der FCI C. Die Aufgaben C. Die Voll-Mitglieder und assoziierten Mitglieder verpflichtet die IFEZ zur Einhaltung der IFEZ-Qualitätskriterien als Mindestanforderung (vgl. Zertifikat). Von den kooperierenden Mitgliedern wird die Einhaltung der IFEZ-Qualitätskriterien erwartet. D. Die IFEZ kooperiert mit der FCI E. Die Vollmitglieder und assoziierten Mitglieder der IFEZ nehmen am Zuchtdatentausch teil und verpflichten sich, ihre aktualisierten und geprüften Daten zu den vereinbarten Terminen an die Datenverwaltung zu liefern. G. In den Gesprächen der jährlichen Tagungen und durch den Austausch der Zuchtverantwortlichen untereinander im Jahresablauf sollen die Zuchtplanung und Zuchtkriterien der einzelnen Vereine harmonisiert und optimiert werden. H. Durch den regelmäßigen Informationsaustausch sollen evt. Dispositionen der Rasse schnell erkannt werden und Gegenmaßnahmen eingeleitet werden, wie z.B. derzeit die Schilddrüsenuntersuchungen. D. Kooperation IFEZ (-Bevollmächtigter) – FCI
Bei der Ernennung sind stimmberechtigt: - die der IFEZ assoziierten Vereine/Gruppierungen
B. Regelmäßige, vertrauensvolle Aussprachen der Zuchtverantwortlichen aller Mitgliedsvereine über alle Fragen der Zucht und Zuchtplanung, wie auftretenden Gesundheitsprobleme beim Eurasier, vereinsübergreifender Deckrüdenaustausch, Welpenaustausch etc. C. Durch eine optimierte gelenkte Zuchtplanung auf der Basis der IFEZ-Daten die Erhaltung/Verbesserung der Gesundheit der Rasse Eurasier bei besonderem Augenmerk auf dem Wesen der Hunde. D. Erstellen von Mindestanforderungen an Zucht und Aufzucht mit Gültigkeit für alle IFEZ-Vereine unter Berücksichtigung der Vorgaben des jeweiligen Landes-Dachverbandes. E. Definition einer Abgrenzung zur weniger kontrollierten Eurasierzucht außerhalb jener Zuchtvereine, die über ihren Dachverband der FCI angeschlossen sind oder aber über ihren Dachverband mit der FCI kooperieren.“ |
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Narkose |
Narkose beim Eurasier Jeder Eurasier muss wohl im Laufe seines Lebens
ein oder mehrere Male beim Tierarzt in Narkose gelegt werden. Sei es zum
Zähne reinigen, zum Behandeln einer Verletzung oder aber auch zur
Junghundeuntersuchung (Röntgen der Hüften etc.). Es ist also sinnvoll sich im Vorfeld dazu einige
Gedanken zu machen, damit im Notfall keine
Panik aufkommt. Nicht zu leugnen ist, dass jede Narkose, ob bei
Mensch oder Tier, ein gewisses Restrisiko bedeutet. Routinierte
Veterinäre können mit ihrem Handeln dieses Risiko auf ein Minimum
reduzieren. Auch wir als Besitzer können unseren Teil dazu beitragen,
wenn einige Grundregeln befolgt werden:
-
Egal was passiert
(ist), Ruhe bewahren, jede Nervosität, Hektik, Aufregung übernimmt unser
Hund, d.h. auch er wird nervös, hektisch, aufgeregt mit allen bekannten
Folgen für das Verhalten, aber auch z.B. den Kreislauf.
-
Bei absoluten
Notfällen wie Autounfall, Giftköder aufgenommen oder Ähnliches, zuerst
den Hund sichern, z.B. im Auto. Dann sofort den Tierarzt anrufen und
sich als Notfall ankündigen, mit möglichst präziser Angabe dessen, was
passiert ist, evtl. Verletzung benennen. Dann ruhig ohne Hektik zum
Tierarzt fahren, ggf. einen Helfer mitnehmen oder in der Praxis mit zum
Auto rufen. Vieles was unten geschrieben steht, hat jetzt
keine Bedeutung, es kommt auf schnelle, kompetente Hilfe an. Aber eines bleibt: Seien Sie auch jetzt für
Ihren Hund da, lassen Sie ihn nicht alleine, weil Sie es „nicht mit
ansehen können“. (Sollten Sie Ihre eigene Hektik wirklich gar nicht in
den Griff bekommen, vertrauen Sie dem Praxispersonal!)
-
Bei planbaren
Terminen immer einen frühen Termin am Tag vereinbaren, kein Freitag –
Wochenende oft mit eingeschränktem Notdienst folgt. Der Hund muss
mindestens 12 Stunden nüchtern sein, Wasser ja, aber kein Futter, auch
keine Leckerchen, das ist über Nacht einfacher einzuhalten.
-
Werfen Sie vor der
Terminabsprache auch einen Blick auf die mittelfristige
Wettervorhersage, avisierte sommerliche Temperaturen über 25° Celsius
belasten den Kreislauf deutlich. Weniger warme Tage sind zu bevorzugen.
-
Bevor die
eigentliche Narkose erfolgt, ist immer eine (kurze) Untersuchung betr.
Allgemeinzustands, Herzschlag/Kreislauf u.a.m. notwendig. Dann bekommt
der Hund eine Beruhigungsspritze und wird langsam sehr müde. (Ein
Venenverweilkatheder ist wohl inzwischen die Regel, denn damit lassen
sich notwendige Medikamente sicher verabreichen.) Zumindest so lange,
bis der Hund erkennbar „müde“ ist, sollte jeder bei seinem Hund bleiben,
ihn evtl. streicheln und ihm vermitteln: alles ist gut.
-
Bevor man den Hund
nun dem Behandlungsteam überlässt, nicht vergessen zu erfragen, wann man
wieder kommen soll, um sein Tier zu übernehmen. Seien Sie dann gut eine
halbe Stunde vor der Zeit in der Praxis/Klinik. Es ist immer besser, der
Mensch wartet auf seinen Hund, als wenn der aufwachende Hund in dieser
Situation auf seinen Menschen warten muss. Nur im äußersten
medizinischen Notfall sollte ein Eurasier in der Klinik verbleiben, in
seinem gewohnten Umfeld und wenn man die Betreuung ein wenig plant, geht
es ihm meist schneller wieder gut.
-
Bei längeren
Eingriffen/Operationen ist eine gut steuerbare Inhalationsnarkose
inzwischen Standard. Dazu kommt selbstverständlich die Überwachung der
Vitalfunktionen wie Herzschlag, Atemfrequenz, Blutdruck und
Körpertemperatur. Es muss der Praxis/Klinik also ein OP-Team zur
Verfügung stehen, eine Person alleine ist zu wenig. Dies alles darf man
im Vorfeld freundlich erfragen.
-
Die Wahl des
Narkosemittels wird durch den Tierarzt nach Kenntnis des Patienten/der
Rasse (ggf. auf den Chowanteil des Eurasiers hinweisen) und des
notwendigen Eingriffs erfolgen. Es ist bekannt, dass einige Eurasier
(nicht nur) auf die eine oder andere Komponente der Narkotika,
insbesondere enthaltene Schmerzmittel, besonders reagieren, z.B. mit
herzerweichendem Jaulen in der Aufwachphase.
-
Sollte Ihr Eurasier
Vorerkrankungen haben oder Allergien teilen Sie dies dem Tierarzt bitte
bei der Vorbesprechung mit. Mit nun dem 6.Eurasier in Folge in unserer
Familie und inzwischen „zig“ Narkosen kann ich aus Erfahrung sagen, dass
es jedes Mal ein wenig anders verläuft und das „unruhige Gefühl“ beim
Menschen ist auch immer wieder vorhanden. Die Sorge, die man sich macht,
finde ich auch völlig normal. Unsere Abea war nach der Kastration (schwere
Gebärmutterentzündung) ein fürchterlicher „Sänger“. Mein Apotheker,
selber Hundehalter, hörte sich das am Telefon an und sandte mir express
„Bachblüten Notfalltropfen“, die solle ich geben. Nun ja, meine Skepsis
„sah“ er wohl durchs Telefon und sagte nur: Versuch es! Gut, das Mädel
nahm die Tropfen, war nach knapp 10 Minuten ruhig und schlief ihren
Narkoserausch aus. Warum??? Unser Rüde Bardo, der leider schon einige
Narkosen ertragen musste, „jankert“ auch immer ein wenig, ist auch
manchmal unruhig, schläft sich nicht richtig aus. Aber ihm kann man die
Notfalltropfen „literweise“ einflößen, das bewirkt gar nichts. Bei ihm
hilft, sich dazu setzen/legen und einfach mit Körperkontakt beruhigen.
Jeder Eurasier ist hier individuell. Sind Sie bei den „Nachwirkungen“
unsicher, fragen Sie bei Ihrem Tierarzt nach, auch hier hat natürlich
ein OP-Termin am Morgen Vorteile bei der Erreichbarkeit der Praxis. Zusammenfassend lässt sich sagen: Suchen Sie sich schon „ohne Anlass“ eine
Tierarztpraxis/Klinik, der Sie vertrauen, gehen Sie mal zum Impfen
dorthin, und ja, ganz wichtig, bereiten Sie Ihren Eurasier auch ohne
Anlass auf den Tierarztbesuch vor. Er muss sich ohne Stress auf ein Wort
von Ihnen vom Tierarzt anfassen lassen ohne zu schnappen oder die Flucht
zu ergreifen. Er muss auf den Behandlungstisch zu heben sein und wenn er
sich auf ein Wort von Ihnen auch dort hinlegt, ggf. auf den Rücken
drehen lässt (Sie können ja dabei helfen), dann wird auch eine
Not-Situation für alle Beteiligten gut durchzustehen sein. Eine Narkose
ist ein Eingriff, beinhaltet auch ein Restrisiko, ist aber kein Grund,
wichtige Untersuchungen/Behandlungen zu unterlassen. Gute weiterführende Infos zum Thema auch bei:
https://www.svk-asmpa.ch/hund/anaesthesie/index.html |
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Notfall Hund entlaufen |
Hund entlaufen - Was wann tun?
Sofort notieren/merken (Handy):
Wo ist der Hund entlaufen? Welche Uhrzeit?
Wie lange ist das her? Wurde er noch einmal gesehen/gehört
Suchplakate großzügig
verteilen (Bild + Beschreibung + besondere Merkmale + Chipnummer +
Tasso-reg. + ständig erreichbare Telefonnummer etc.)
Bundespolizei
(zuständig für Bahnunfälle) und Autobahnpolizei – die oftmals
keinen oder wenig Kontakt mit den normalen Polizeiinspektionen haben –
informieren. Bauhöfe, Straßenmeistereien und
Tierkliniken abarbeiten – Unfall? Aktionen
fortsetzen, Suchhund
jetzt unbedingt nötig
Orte mit viel Publikumsverkehr
informieren, plakatieren, um Hilfe bitten
Regionale Zeitungen, Radiosender etc.
ansprechen Tierheime etc.
gezielt anfahren oder ansprechen, manchmal geht etwas unter
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Patella =
Kniescheibe. Die Luxatio
patellae (Patelladislokation) ist eine
der häufigsten Erkrankungen beim Hund. Man unterscheidet die
angeborene, kongenitale von
der traumatisch bedingten
Patellaluxation. Die Untersuchung des Tieres erfolgt
durch Adspektion des Tieres in Ruhe und Bewegung (Beobachtung) sowie
durch Palpation (Tastbefund). Dazu werden keine Medikamente,
insbesondere keine Betäubungsmittel
(Narkose) eingesetzt. Beurteilung (nach
Singleton) PL 0
- keine Luxation feststellbar, nicht luxierbar. PL 1
- In Beuge- und Streckhaltung kann die Kniescheibe durch Druck von
medial/lateral luxiert werden. Ein Einstellen des Drucks führt zur
spontanen Reposition. Die betroffenen Hunde zeigen selten Lahmheit. PL 2
- Die Patella kann durch Fingerdruck von Medial/lateral oder durch
Strekken des Knies durch den Untersucher oder das Tier selbst luxiert
werden. Die Patella bleibt medial/lateral luxiert und springt durch
Druck von medial/lateral oder durch aktives Beugen und Strecken zurück.
Die Lahmheit variiert von gelegentlichem Aufziehen des Beines bis zur
permanenten hochgradigen Lahmheit. PL 3
- Die Kniescheibe ist nach medial/lateral luxiert. Sie kann durch Druck
von medial/lateral in ihre normale Stellung zwischen die Rollkämme
gebracht werden. Einstellen des Druckes auf die Patella bewirkt ein
erneutes PL 4
- Die Kniescheibe ist permanent nach medial/lateral luxiert. Eine
Reposition ist nicht möglich. Die Hunde zeigen permanente Lahmheit.
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Schilddrüsenunterfunktion |
Die Schilddrüsenunterfunktion (Hypothyreose) ist eine bei Hunden, leider auch beim Eurasier, recht häufig vorkommende hormonelle (endokrine) Erkrankung. Die Schilddrüse ist an der Regulierung aller Zellfunktionen beteiligt, weshalb eine Störung ihrer Funktion zu vielfältigen Auffälligkeiten führt (Dazu später mehr.). Die häufigste Form ist die autoimmune Schilddrüsenentzündung, bei der das eigene Immunsystem die Schilddrüse langsam zerstört. - Allgemeine Symptome wie Konditionsmangel, Bewegungsunlust, Gewichtszunahme, Wärmeintoleranz im Sommer, Unregelmäßigkeiten bei der Läufigkeit, Veränderungen am Gesäuge, geringere Spermaqualität …… - Seltene Anzeichen sind Herzprobleme, nachlassendes Hörvermögen, Lahmheiten, Lähmungserscheinungen auch der Gesichtsnerven bis hin zu evt. epileptiformen Anfälle …… Eine gute, seriöse Übersicht der Symptome und Merkmale der Erkrankung finden Sie hier: http://küstenbriards.info/schilddruesenunterfunktion.html Ein weiterer sehr interessanter und weiterführender Artikel findet sich hier: http://www.tierarzt-rueckert.de/blog/details.php?Kunde=1489&Modul=3&ID=19159
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- Grundlagen - |
Der kleinste Grundbaustein
eines jeden Organismus ist die Zelle,
deren Grundstruktur im Wesentlichen immer gleich ist. Für uns in der Zucht hat der
Zellkern die wichtigste Funktion dieser Kern beinhaltet die Chromosomen,
die Träger der genetischen Information. Jede einzelne Zelle trägt die
gesamte genetische Information des jeweiligen Individuums auf einem
Chromosomenpaar. Durch die Befruchtung der Eizelle
durch die Samenzelle und die damit verbundene Zellteilung entstehen
stets neue Individuen. Dazu ein kurzer Blick auf die Chromosomen, die
Zellkernfäden. Chemisch bestehen die Chromosomen aus DNS (Desoxyribonucleinsäure),
aus Zucker (einer Desoxyribose) und Phosphat abwechselnd
aneinandergereiht, wobei jedes Zuckermolekül noch eine Base bindet.
Insgesamt 4 Basen können angebunden werden (Adenin, Thymin, Guanin,
Cytosin) und diese stellen in ihrer unterschiedlichen Reihenfolge im
DNS-Strang die Grundlage aller genetischen Information, also Aussehen,
Charakter, Gesundheit etc. Basentriplett
Drei Aminosäuren
Jeweils drei Basen markieren eine
Aminosäure sowie deren Art und deren Reihenfolge, aus denen dann die
Proteine aufgebaut werden. Die Proteine sind Träger jeder
Lebensfunktion. Als Strukturproteine sind sie die Grundlage von Geweben
und Organen, als Enzyme bestimmen sie den gesamten Stoffwechsel. Durch
Zellteilung bildet und erneuert sich jeder Organismus. Für die Zucht
ist nun die Entstehung von Eizelle und Samenzelle von besonderer
Bedeutung. Diese beiden Zellenarten besitzen nicht wie alle anderen Körperzellen
2 gleiche Chromosomen, sondern nur einen DNS-Faden, der aus einer
zweifachen Aufteilung der beiden vorhandenen nach dem Zufallsprinzip neu
kombiniert wird. Es bilden sich keine identischen Eizellen oder
Samenzellen, so ist jedes neu wachsende Leben von seinen Eltern
verschieden, denn bei der Befruchtung treffen nun zwei solche zufälligen
"halben Chromosomensätze" von Vater und Mutter
zusammen und bilden mit ihrer genetischen Information das neue
Lebewesen. Jedes Gen (ein oder mehrere
Basentripletts) hat seinen festen Platz auf dem DNS-Faden = Genlocus und
auf diesem Platz einen entsprechenden Partner auf dem 2. DNS-Faden. Wenn
diese beiden Gene wie eineiige Zwillinge gleich sind, spricht man von
reinerbig (homozygot), sind sie verschieden wie zweieiige Zwillinge
spricht man von gemischterbig (heterozygot). Reinerbige
Genorte bestimmen sichtbar das Äußere (Phänotyp) z.B.
langes Haar, gemischterbige Genorte
sind nur dann erkennbar, wenn einer der beiden Plätze von einem
dominanten Gen besetzt ist, z.B. für Kurzhaar. Ist ein Gen nicht
dominant, heißt es rezessiv und wird erst dann sichtbar, wenn es einen
gleichen Zwillingspartner auf seinem Genort trifft. Um nun die
Zuchtarbeit nicht allzu leicht zu machen, werden die meisten
Erbinformationen nicht nur von einem, sondern von mehreren Genorten
bestimmt. Zudem in der Regel nicht von dominanten, sondern von sich
rezessiv verhaltenden Genen, d.h. ein Merkmalsträger ist nicht von außen
erkennbar. Dies ist übrigens auch der Grund
warum sich einige Eurasiervereine Anfang der 2000er Jahre an den DNS-Forschungsprojekten
in Dänemark und in der Schweiz mit großem Interesse beteiligten.
Hier sollte versucht werden, eine Methode zu finden, beim Eurasier die
Defektgene durch eine Marker-Kennzeichnung erkennbar zu machen. Dazu benötigt
werden sollte dann später nur eine Speichel- oder Blutprobe. Sollten
diese Projekte erfolgreich sein, ist der Nutzen für die Zucht von größter
Bedeutung. Bei Prof. Dr. Merete Fredholm sind die Forschungen 2012 wohl wieder aufgenommen worden. Seit 2013 läuft an der LMU München eine Forschungsarbeit zum DWS, initiiert von der KZG Zurück zur Genetik! Damit alles
noch etwas komplizierter wird, sind viele Erkrankungen erst nach
erreichen eines bestimmten Schwellenwertes erkennbar, das heißt, es
muss eine bestimmte Anzahl an Defektgenen an den verschiedenen Genorten
vorhanden sein, um eine Erkrankung zu manifestieren. Wie nun entstehen überhaupt Defektgene
- Krankmacher?
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Zuchttauglichkeitsprüfung (Körprüfung) |
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Hunde züchten,
bedeutet ständig unterwegs zu sein in Richtung auf ein Ideal, einen
durch Standard und Vorstellung geprägten "Idealhund", den man
zwar vermutlich nie erzüchten wird, dem man sich aber versucht möglichst
anzunähern. Für die Auswahl der Zuchttiere
gelten also bestimmte Richtlinien,
die eine Annäherung an das gewünschte Ideal-Tier ermöglichen sollen.
Festgelegte Merkmale muss also ein Rüde oder eine Hündin haben, um zur
Zucht zugelassen zu werden. Bei unseren Eurasiern stehen an
erster Stelle Gesundheit und eurasiertypisches Wesen, dann
folgen Aussehen, Farbe usw. Diese Oberbegriffe setzen sich bekanntermaßen
aus vielen einzelnen Merkmalen zusammen, die sich wieder jeweils auf
verschiedenen komplexen Wegen vererben, wobei natürlich die
unterschiedlich wirkenden Umwelteinflüsse auch bedacht werden müssen. Um nun den Zuchtwert
eines Tieres, d.h. seinen Wert für die Zucht, festzustellen,
gibt es verschiedene Möglichkeiten (Beurteilung des Tieres selbst; Rückschlüsse
auf den Zuchtwert durch Kenntnis der Abstammung, durch Kenntnis der
Geschwister und deren Nachkommen, und natürlich durch Beurteilung der
Nachkommen des Tieres selbst.), die alle, für sich alleine gesehen,
ihre Vor- und Nachteile haben. Eine Zuchtentscheidung kann nur
dann für die gesamte Eurasierzucht von Wert sein, wenn über das
einzelne Tier genügend Informationen
zur Verfügung stehen, um alle aufgezeigten Möglichkeiten der
Zuchtwertschätzung zu kombinieren und die Ergebnisse gegeneinander
abzuwägen. Das geht natürlich ohne Ihre Hilfe, die Hilfe der
Hundebesitzer gar nicht, allerdings geht es auch nicht ohne die
elektronische Datenverarbeitung, die es erst möglich macht, diese
Datenvielfalt korrekt zu berechnen und anschließend zu bewerten. 1.
Die Nachzuchtkontrolle oder Nachkommenprüfung Eine Nachzuchtkontrolle ist
logischerweise nur bei den Tieren möglich, die schon Nachkommen haben,
d.h. diese Tiere haben schon eine andere Art der Zuchtauswahl hinter
sich und es gilt die getroffene Entscheidung zu überprüfen. Wenn Zucht nicht nur Vermehrung
sein soll, sondern Zuchtfortschritt im
Hinblick auf das angestrebte Ideal, definiert sich der
Zuchtwert eines Hundes durch die mittlere Überlegenheit seiner
Nachkommen über den derzeitigen Populationsdurchschnitt. Ein einfaches
Beispiel: Man will die Schulterhöhe der Hunde vergrößern - Ein Rüde
hat in drei Würfen mit drei verschiedenen Hündinnen nur Nachkommen,
die eine niedrigere Schulterhöhe haben als er selbst, dann ist sein
Zuchtwert in diesem Teilbereich gleich null, bzw. er schadet dem
Zuchtziel. Beurteilt man also ein Tier auf der
Grundlage seiner Nachkommen, lässt sich der wirkliche Zuchtwert der
Tiere erkennen, auch unter Berücksichtigung der Tatsache, dass ein
Zuchttier nur die Hälfte seines Wertes oder Unwertes weitergibt, die
Nachkommen so auch nur die Hälfte des Zuchtwertes zeigen. Beurteilt
werden in einer Nachkommenprüfung also immer zugleich beide
Elterntiere. Betrachten wir den Wert der
Nachkommenprüfung einmal vom Rüden aus, dann müssen verschiedene Voraussetzungen
gegeben sein, um zu einem aussagefähigen Ergebnis zu kommen (analoges
Verfahren bei Hündinnen): a. Der Rüde muss
mit eurasiertypischen Hündinnen verschiedener Herkunft (Linie) verpaart
werden. Sollten die Hündinnen starke Ähnlichkeiten, z.B. bei den
Ahnen, haben, ist das zu berücksichtigen. b. Die
Nachkommen, die beurteilt werden, müssen einen Querschnitt der
Nachkommen zeigen, d.h. sie dürfen nicht nach bestimmten
Gesichtspunkten vorsortiert sein. Das bedeutet für unsere
Eurasierpopulation mit den relativ wenigen Würfen pro Jahr und den
somit vergleichsweise wenigen Nachkommen eines Hundes, dass stets möglichst
vollständige Würfe beurteilt werden müssen, da Teile davon sicher den
Eindruck verzerren würden. c. Die
Umweltbedingungen, unter denen die Hunde groß wurden und leben, müssen
bekannt sein und berücksichtigt werden. Beispiel: Ein Wurf wird beim Züchter
und beim späteren Halter verantwortungsbewusst und vielseitig seinen
Bedürfnissen entsprechend ernährt und gehalten. Ein zweiter Wurf wird
einseitig, ausschließlich mit Dosenfutter fett gefüttert (Macht sicher
kein vernünftiger Mensch). Die Auswirkungen z.B. auf die Ausprägung
des Gebisses sind wohl allen klar und so müsste in diesem Punkt Umwelt
erheblich berücksichtigt werden. So müssen also für eine
Nachzuchtkontrolle viele, viele Einzelinformationen zusammengetragen
werden, doch lohnt sich die Mühe, da auf diese Weise eine klare Aussage
über den Zuchtwert der Elterntiere erheblich verbessert wird. Bei Rüden wenden wir dieses
Verfahren schon seit einiger Zeit als Ergänzung der anderen Zuchtwahlmethoden
an (natürlich EDV gestützt). Bei Hündinnen ist die Sache
problematischer, denn eine Nachkommenprüfung ist zeitaufwendig, da die
zu prüfenden Nachkommen ja ein Alter von mindestens 14-15 Monaten haben
müssen, eine Hündin aber nur begrenzte Zeit züchten kann. So war in
der ZG-Eurasierzucht (zumindest bis Ende 2011) eine Nachkommenprüfung für
Hündinnen nur in "Problemfällen" verpflichtend, d.h. wenn
gute Gründe für die Verwendung einer nicht fehlerfreien Hündin
sprechen, man aber vermeiden möchte, mögliche Fehler in der Population
zu verbreiten. Dabei muss im Hinblick auf das "Wohlergehen"
der Gesamtpopulation hingenommen werden, dass die betroffene Hündin
evt. 1-2 Hitzen zusätzlich auf einen möglichen weiteren Wurf warten
muss, was gelegentlich für den einzelnen Züchter sicher traurig, aber
im Hinblick auf die Gesamtsituation absolut notwendig ist. 2.
Eigenleistung eines Zuchttieres Wenngleich diese Nachzuchtkontrolle
auch das aussagekräftigste Instrument zur Zuchtwertschätzung ist, so
liegt es doch in der Natur der Sache, dass z. B. bei der Entscheidung über
die Ankörung eines Tieres, und das bedeutet ja erst einmal Zuchttier ja
oder nein, diese Methode nicht zum Zuge kommen kann. Hier müssen jetzt andere Mittel
eingesetzt werden. Eine der gebräuchlichsten Möglichkeiten
in der Hundezucht ist die Beurteilung der Eigenleistung
des Tieres als Grundlage zur Zuchtwertschätzung.
Voraussetzung dafür ist natürlich, dass die zu beurteilende Leistung
oder Eigenschaft auch an dem entsprechenden Tier selber erfasst wird.
Soll diese "Leistungsprüfung" erfolgreich d.h. sinnvoll sein,
hängt sie von zwei weiteren Faktoren ab: a. von der
Sorgfalt und Genauigkeit der Datenaufnahme und b. von dem Grad
der Erblichkeit der zu beurteilenden Merkmale. Wie versuchen man das für den
Eurasier umzusetzen?
Was gehört jetzt
für den Eurasier zur Datenaufnahme? Zuerst einmal die Untersuchungen,
die die Wissenschaftler inzwischen gut im Griff haben, nämlich Röntgen
auf mögliche Hüftgelenksdysplasie,
Untersuchung auf Verschiebbarkeit der Kniescheibe,
Überprüfung des Gebisses und
Untersuchung auf weitere Krankheiten wie Augenerkrankungen,
Krvptorchismus, Ekzeme, seit
2009 auch ein Schilddrüsentest u.a. Weiterhin werden alle Dinge
erfasst, die das Äußere des Hundes
betreffen wie Größe, Gewicht, Schädellänge etc., Fellstruktur,
Gangwerk, Knochenbau, Bemuskelung, Pigmentierung und .... und... Bis hierher ist das recht einfach,
wenn - was äußerst wünschenswert wäre -, der Besitzer seinen Hund
gut führen kann oder wenn es denn gelingt, dem Eurasier die Bedeutung
des Körmaßes/Zentimetermaßes zu erklären und der Körmeister das
Wohlwollen des Hundes evt. durch Bestechung erlangt. Alle bisher aufgezeigten
Eigenleistungen eines Eurasiers betreffen das Exterieur, sind messbar
und vergleichbar, also auch gut zu beurteilen, außerdem haben diese
Merkmale fast alle einen hohen Erblichkeitsgrad und so sind sie auch für
die Zucht gut zu handhaben. Erheblich größere Probleme macht
das Erfassen dessen, was "unter, dem
Pelz" steckt. Mögliche äußerlich nicht erkennbare
Erkrankungen, aber auch im ganz Besonderen das Wesen und Verhalten
unserer Eurasier. Dazu ist also notwendig, dass die Bezugsperson den
Hund vorstellt, denn mit ihr kann man jetzt ins Gespräch kommen über
all die Dinge, die nicht mit dem „Metermaß“ fassbar, aber doch so
sehr wichtig sind. Eigenheiten des Hundes, geschätzte und weniger geschätzte
Eigenschaften, das "häusliche Umfeld." - ob Geschäftshaushalt
oder Einfamilienhaus auf dem Land -, eine Bezugsperson oder ein großer
Bekannten- und Freundeskreis, solcherlei Informationen helfen bei der
Einschätzung des Verhaltens. Erst die
Gesamtheit aller Informationen macht eine einigermaßen sichere
Entscheidung über den Zuchtwert möglich. Hier stößt man aber auch an die
Grenzen der Tauglichkeit der Zuchtwertschätzung aufgrund der
Beurteilung des einzelnen Hundes, denn Leistungseigenschaften haben nur
einen mittleren Erblichkeitsgrad - die Umwelt trägt zur Ausprägung bei
- und sie sind bei der Beurteilung eines einzelnen Hundes schwer
fassbar. Für diesen Bereich der Zuchtwertschätzung ist es also in
jedem Fall ratsam, eine weitere Methode heranzuziehen, nämlich die
Beurteilung aufgrund der "Familienleistung". 3.
Die Familienleistung Einen Teil der Zuchtwertschätzung
aufgrund der Familienleistung habe ich Ihnen bereits oben vorgestellt,
die Nachzuchtkontrolle. Für die
Entscheidung über eine Ankörung z.B. kommt diese Art der
Familienleistung ja nicht zum Tragen. Familienleistung
definiert sich in diesem Falle wie folgt: Eine Hundefamilie, das sind zuerst
einmal die Elterntiere, evt. die Großeltern, also die Vorfahren, das
sind Vollgeschwister, d.h. Hunde mit denselben Elterntieren (nicht
unbedingt aus einem Wurf) und Halbgeschwister, d.h. Hunde mit einem
gemeinsamen Elternteil und ggf. deren Nachkommen. Weniger eng verwandte
Tiere sind für die Beurteilung genetisch nicht wirklich bedeutungsvoll. Die Beurteilung eines Tieres auch
aufgrund der Familienleistung bedeutet nun also, dass man erheblich mehr
Daten und Beurteilungen zur Verfügung hat, als bei der Beurteilung nur
der Eigenleistung eines Tieres. Voraussetzung ist natürlich, dass man
von der "Familie" vergleichbare Informationen zur Verfügung
hat. Schätzt man also den Zuchtwert eines Hundes nicht nur auf der
Basis der Eigenleistung eines Tieres, sondern auf der Grundlage der von
der "Familie" zur Verfügung stehenden Daten, kann der
Zuchtwert mit erheblich größerer Sicherheit angegeben werden,
besonders bei Merkmalen mit niedriger oder mittlerer Heritabilität
(Erblichkeit). Was bedeutet das
nun für unsere Eurasier-Beurteilung? Wie Sie ja wissen, muss jeder
Eurasier, der zur Ankörung vorgestellt wird, zunächst einmal nach
seiner Eigenleistung beurteilt werden. Bevor aber über die Ankörung/den
Zuchtwert entschieden wird, werden die vorhandenen Unterlagen der
"Familie" also der Eltern und Geschwister mit zu Rate gezogen
(Die IFEZ-Vereine führen eine sehr umfangreiche Datensammlung der von
den Vereinen erzüchteten Tiere und können so auf die Daten vieler
anderer Eurasiervereine zurückgreifen). Bei diesem Leistungsvergleich
innerhalb der Familie wird auf Übereinstimmungen und gravierende
Unterschiede geachtet. Übereinstimmungen bei Elterntieren und
Geschwistern deuten auf eine gefestigte genetische Grundlage der zu
beurteilenden Leistung, große Unterschiede in den Leistungen lassen
keinen gesicherten Rückschluss auf die Leistung des zu beurteilenden
Tieres zu. Nehmen wir ein einfaches Beispiel:
Unsere Eurasier sollten einen möglichst geringen Jagdtrieb, eine
Eigenschaft mit höchstens mittlerer Heritabilität, aufweisen. Die
Befragung des Besitzers des zu beurteilenden Hundes ergab kein
eindeutiges Bild, da der Hund in Stadt und Parkanlagen gehorsam mit
Herrchen läuft und nicht rumstreunt. Bei Spaziergängen in Waldgebieten
muss der Hund wegen allgemeiner Leinenpflicht angeleint geführt werden.
Der Besitzer hat gelegentlich beobachtet, dass sein Hund gerne Vögel
aufscheucht, aber zur "Jagdleistung" kann er nichts Vor- oder
Nachteiliges sagen. Nun überprüfen wir die
vorliegenden Familiendaten: Von beiden Elterntieren,
"Landhunden", berichten die Besitzer: Jagdtrieb sicher
vorhanden, aber mit zunehmenden Erwachsensein des Hundes sind sowohl der
Vater, als auch die Mutter jederzeit gut abrufbar. Von den Geschwistern
liegt leider nur von einer Schwester eine Beurteilung vor: "Als
Junghund mit Begeisterung Kaninchen gejagt, kam aber stets innerhalb
kurzer Zeit zurück". Wenn man nun diese Informationen zugrunde
legt, kann man wohl davon ausgehen, dass unser Proband gewiss auch einen
leichten Jagdtrieb zeigen würde, hätte er dazu die Gelegenheit. Die
Informationen sagen aber auch aus, dass in dieser Familie der Jagdtrieb
nicht sehr stark ausgeprägt ist und dass die Berücksichtigung dieser
Eigenschaft für eine evt. Zuchtverwendung nur zweitrangig zu sein
braucht. So lassen sich Informationen vom
Einzelhund durch die Familiendaten festigen oder auch relativieren. Man
sollte nur nicht hingehen und die Individualbeurteilung zugunsten der
Familienbeurteilung aufgeben, denn dann arbeitete man mit Mittelwerten,
die die Varianz eines Merkmals nicht mehr genau angeben, da Extreme ja
im Durchschnitt aufgefangen werden. Auch künftig wird jeder Eurasier
aufgrund seiner Eigenleistung beurteilt, ergänzt durch die Überprüfung
der "Familiendaten". In jedem Fall, in dem es möglich ist,
wird die Zuchtwertschätzung auf der Grundlage der Nachkommensleistungen
vorgenommen oder ergänzt werden, da diese die größte Aussagekraft über
den wirklichen Zuchtwert eines Tieres hat.
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Copyright 20 Mai 2022 / Gisela Aach
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